Die Postbank, auch Deutsche Postbank AG, ist eine der größten Banken Deutschlands. Darüber hinaus reicht auch die Geschichte der Bank über 100 Jahre in die Vergangenheit zurück. Zunächst als integrierte, staatliche Bank in den Postämtern, gilt die Postbank als ein erfolgreich privatwirtschaftlich umstrukturiert hin zu einer erfolgreichen Geschäftsbank. Heute gehört sie zu über 90 Prozent zur Deutschen Bank.
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Bis ins Jahr 1909 war es im Deutschen Kaiserreich nicht möglich, Gelder bzw. Schecks zu überweisen und zu versenden. Daher wurde beschlossen, die damalige Reichspost um einen Postscheckdienst zu erweitern. Mit dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich wurden die damals längst in Österreich etablierten Postsparkassen reichsweit in ganz Deutschland übernommen und dadurch Überweisungen weiter vereinfacht. Die Bezeichnung “Postscheckdienst” wurde bis in die 1980er beibehalten, obwohl es diese Dienstleistung im benannten Sinn längst nicht mehr gab. Nachdem sich diese veraltete Bezeichnung auch zunehmend negativ im immer größer werdenden Konkurrenzdruck der Banken bemerkbar machte, kam es schließlich zur Umbenennung in den wesentlich zeitgemäßeren Namen “Postgirodienst”.
Bereits zum Ende desselben Jahrzehnts gab es die nächste, weitreichende Veränderung. Insbesondere durch die Wiedervereinigung mit der damaligen DDR angetrieben, kam es zu den Anfängen der Lösung des Staatsmonopols bei Postdienst und Telekommunikation. Natürlich wirkte sich das auch auf den Postgirodienst aus. Daher kam es bei der Umstrukturierung zur erneuten Umbenennung in “Deutsche Bundespost Postbank” unter der Deutschen Bundespost, die später im Rahmen der Privatisierung zur Deutsche Post AG wurde und die Postbank 1999 erwarb. Knapp zehn Jahre später, 2008, gab es dann Fusionspläne bei der Postbank. Als Fusionspartner konnte die Deutsche Bank gewonnen werden. Sukzessive wurde der Aktienanteil der Deutschen Bank anschließend bis zum Februar 2012 auf über 90 Prozent angehoben.
Beteiligungen und Übernahmen durch die Postbank
Nachdem das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zum Feinschliff der Umstrukturierung in eine privatwirtschaftliche Bank genutzt wurde, sollten die ersten Jahre des neuen Jahrtausends viele Beteiligungen, Übernahmen und Begründungen neuer Geschäftsfelder bedeuten. Bereits 2000 konnte die nun privatisierte DSL Bank übernommen werden. Die damalige Spezialbank wurde vollends in die Postbank integriert, firmiert jedoch als eigenständiger Geschäftsbereich weiterhin als DSL Bank. Die Übernahme der DSL Bank bedeutete für die Postbank zudem eine Bereicherung im Finanzvertrieb, da auch bestehende Kooperationsverträge mit AWD und MPL im Finanzvertrieb übernommen wurden. Nur ein Jahr später zeigte die Postbank auch an einer speziellen Bankenform für Geschäftskunden, dem Factoring, Interesse und gründete die PB Factoring GmbH. Factoring bezeichnet die kongruente Betriebsmittelfinanzierung nach Umsatz-Aspekten.
Die Postbank – eine Erfolgsgeschichte
Die 2004 geschaffene Betriebs-Center für Banken AG übernahm weitgehende Aufgaben im Zahlungsverkehr von Dresdner Bank und Deutscher Bank. Wieder ein Jahr später übernahm die stetig wachsende Postbank dann die BHW Holding AG. 2007 wurde die heutige Postbank Akademie und Service Akademie gegründet, um den vielen internen Mitarbeitern eine Ausbildung auf dem stets selben Niveau zu ermöglichen. Die enorme Expansion und Erfolgsgeschichte der Postbank bis hin zum Deutsche Bank Tochterunternehmen lässt sich auch sehr schön in Zahlen festmachen: nur von 2003 bis 2011 konnte die Postbank die Bilanzsumme von gut 132 Millionen Euro auf mehr als 191 Millionen Euro erhöhen, während die Mitarbeiterzahl im selben Zeitraum von knapp 9.000 Angestellte auf über 19.000 Postmitarbeiter anwuchs.